Ortung - Im Zeichen des Goldes, Biennale, Schwabach
07.- 22.08.2021
Regen prasselt in einem renovierungsbedürftigen Haus in der Schwabacher Innenstadt von der Decke eines Raumes. Auf dem Boden verharrt eine Schildkröte.
Die einzelnen Tropfen, gefaltet in Origami-Technik aus goldenem Papier, berühren die schwarze Origami-Schildkröte nicht.
Die Menschheit hat für Gold Kriege geführt und der Abbau von Gold zerstört, mit Hilfe von giftigen Chemikalien, die das Edelmetall aus dem Stein lösen und danach ins Grundwasser sickern, die Umwelt. Die Gier nach Gold führt zu einer menschgemachten Trinkwasserverknappung. Wasser ist das neue Gold.
Schildkröten, die den Niedergang der Dinosaurier überdauerten, symbolisieren bereits in den frühesten Kulturen die Erde. Mittlerweile sind viele Arten durch menschliches Handeln vom Aussterben bedroht.
In der Installation „Regen , Schildkröte“ regnet das Gold auf die ungeschützte Erde. Die klaren Formen ästhetisch-reduziert zeigen sich von außen durch die großen Schaufenster der Gebäudes. Der Raum bleibt begehbar; der Werkstoff harmlos.
Die Beziehung zwischen Mensch und Natur ist kaputt. Der gewählte Ausstellungsort verdeutlicht das.